Ich bin eine 71jährige lesbische Frau und habe schon mein ganzes Leben lang Depressionen und Panikattacken. Wegen der Depressionen habe ich mich im Laufe der Jahre mehr und mehr zurückgezogen und bin regelrecht vereinsamt, gehe kaum noch raus, sehe viel zu viel fern. Mir fehlen nicht unbedingt die großen Unternehmungen, aber ich sehne mich nach Austausch, bereichernden Bekanntschaften und evtl. sogar - wag’s kaum zu hoffen - Freundschaft.
Manchmal versuche ich meinen jeweiligen Gemütszustand in einem Gedicht zum Ausdruck zu bringen. Mal etwas rotzig, dann doch etwas gepflegter, je nachdem. Zwei etwas Kürzere:
Da hocke ich nun also,
eine einbeinige Traumtänzerin,
verschollen zwischen allen Stühlen,
und rufe stumm nach Heimat.
Vom Leben bedroht,
schwenke ich verzagt die weiße Flagge,
während mein Herz da singt,
wo die Taubheit wohnt.
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Im Traum für ein wärmendes Feuer Treibholz gesammelt.
Beim Erwachen lag es neben dem Bett.
Nahm ein Stück und schnitze daraus einen Traum,
in dem ich für immer verschwand.
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Es fällt mir schwer, mich selbst zu beschreiben, aber vielleicht kann man sich ja ein Bild von mir machen, wenn ich erzähle, was mir so gefällt:
Musik: bevorzugt Jazz und Blues (Iiro Rantala, Lars Danielsson, Wolfgang Haffner, Etta James, Beth Hart…), aber auch Element of Crime, Stoppok, „Katzenjammer“, alte Folksongs, Reggae, Rock, ebenso wie aktuellen Pop, z.B. von AnnenMayKantereit, Peter Fox, Sting…
Hörbücher: aktuelle Literatur, Sachbücher, historische Romane, mal etwas anspruchsvoller, je nach Stimmung aber auch schlicht unterhaltende Belletristik. Diese Bücher lasse ich mir in schlaflosen Nächten vorlesen, eine gute Methode gegen sinnloses Grübeln.
Gedichte & Schräge Lebensweisheiten: Mascha Kaleko, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Karl Valentin
Comedy, wenn sie nicht allzu flach daherkommt (lieber Max Giermann als Mario Barth), Situationskomik. Und ich finde die Albernheit nicht zu unterschätzen (Gruß an Martina Hill, Anke Engelke und Bastian Pastewka!), denn sie ist so ein wunderbarer Ausdruck von Unbeschwertheit, die mir fast immer fehlt. Was mir aber nicht fehlt, ist Humor - sehr wichtig!
Filme: „ In den Gängen“ „Laurence Anyways“, „Wir beide“, „Das Schwarze Quadrat“, „Toni Erdmann“…
Die Zentralbibliothek: Ein wunderbarer Aufenthaltsort!
Menschen, die über sich selbst lachen können, gerne mal fünfe gerade sein lassen, authentisch, wahrhaftig und loyal sind, ohne Standes-oder Bildungsdünkel, warmherzig und offen, die, ebenso wie ich, von Esoterik eher nicht so viel halten.
Über eine aussagekräftige Antwort würde ich mich sehr freuen und ich hätte auch nichts dagegen, zunächst einfach nur zu schreiben - neige inzwischen doch sehr zum „Fremdeln“ und kann wohl besser schreiben als reden…
Ich suche keine partnerschaftliche Beziehung!